- Datum bis
- Veranstaltungsort Kinder- und Jugendtheater mini-art e.V.
„soweit der Erdkreis reicht?“
Eine theatrale Performance mit einem Blick auf Klever Geschichte
In dieser Vorstellung, einer Mischform aus Performance und Theater, lassen wir den Grafen Johann Moritz von Nassau-Siegen, den ‚Lieblingsprinzen‘ der Klever, lebendig werden. Er war Gouverneur in Brasilien von 1635 – 1643 und Statthalter von Kleve ab 1647 bis zu seinem Tod 1674 in Bedburg-Hau. Gerne ließ er sich mit seinem Wahlspruch verewigen: ‘quo patet orbis – soweit der Erdkreis reicht‘. Im Mittelpunkt unserer Vorstellung stehen seine kulturellen Errungenschaften für Kleve – und seine Verwicklungen in den Sklavenhandel in der brasilianischen Kolonie. Lange Zeit galt er als Kunstmäzen, als Überbringer von Kultur nach Brasilien, während er in der Region Kleve vor allem als Kulturliebhaber und Planer der vielen Alleen und Errichter der weitläufigen Parkanlagen gefeiert wurde und wird.
Wie können wir Johann Moritz aus der damaligen Zeit heraus begreifen. Inwieweit ist er ein Repräsentant der damaligen Denkweise, die die Kunst und die Schönheit feierte – und die brutale Ausbeutung, Unterdrückung und Ermordung von Zigtausenden von Sklaven als ‚normal‘ ansah. Und das alles unter dem Deckmantel des Humanismus.
Aber wie weit geht unser Humanismus heute? Inwieweit wurde damals der Boden geschaffen für die Flüchtlingsströme und -dramen von heute? Welche Bedeutung können wir seinem Wahlspruch heute geben: ‚soweit der Erdkreis reicht‘?
„Das Höchste, was man erreichen kann, ist zu wissen und auszuhalten, dass es so und nicht anders gewesen ist und dann zu sehen, was sich daraus – für heute – ergibt.” (Hannah Arendt)
Text: Rinus Knobel
Übersetzung: Ohler&van der Linden
Mit Crischa Ohler und Sjef van der Linden
Regie: Rinus Knobel
Ab 15 Jahren
Veranstalter |
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Veranstaltungstyp | Theater |