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Kompakt
Kultureller Mittelpunkt und bedeutender Wirtschaftsfaktor von Bedburg-Hau ist das Museum Schloss Moyland in Till-Moyland, weithin bekannt wegen seiner weltweit größten Sammlung der Werke Joseph Beuys.
Erst 1987 konnte mit der Restaurierung an dem im Zweiten Weltkrieg heftig umkämpften Haus begonnen werden. Nach Fertigstellung des Schlosses, der Vorburg und der historischen Gartenanlage wurde am 24. März 1997 das Museum für moderne Kunst durch Johannes Rau, damals Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, eröffnet.
In seiner wechselvollen Geschichte war Schloss Moyland von 1695 bis 1766 im Besitz des preußischen Königshauses. Hier trafen sich zum ersten Mal 1740 Friedrich der Große und Voltaire. Von 1767 bis zur Stiftungsgründung gehörte das Schloss Familie von Steengracht, die 1854 den Umbau im Stil der Tudor-Gotik veranlasste.
Das Museum wird heute als Stiftung geführt. An ihr sind die Familie von Steengracht, die Familie der Brüder van der Grinten, von denen die Kunstsammlung stammt, das Land Nordrhein-Westfalen, der Kreis Kleve und die Gemeinde Bedburg-Hau beteiligt. Das Museum präsentiert zahlreiche Kunstwerke von 1800 bis zur Gegenwart und bietet den Besuchern in Wechselausstellungen herausragende Beispiele moderner Kunst.
Das Museum Schloss Moyland ist zugleich Teil der Region und pflegt die Verbindung zu seiner Umgebung. Beispiele sind Open Air-Musikveranstaltungen und der Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt in den Parkanlagen des Schlosses und seinen Kräutergarten, der von Jugendlichen aus der Initiative SOS Kinderdorf betreut wird.
Der Zusammenschluss von zehn Kunstmuseen des Niederrheins und der benachbarten Niederlande - darunter das Museum Insel Hombroich in Neuss, das Museum Schloss Moyland und das Museum Kröller-Müller in Otterlo - ist als INTERREG-Projekt ein Beispiel für überregionale und internationale Zusammenarbeit.
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Museum Schloss Moyland
Das Museum Schloss Moyland, Kreis Kleve/Gemeinde Bedburg-Hau, ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst und ein internationales Forschungszentrum zu Joseph Beuys. Die Sammlung des Museums gründet auf der ehemaligen Privatsammlung der Brüder van der Grinten zur bildenden und angewandten Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts. Der weltweit größte Komplex mit Arbeiten des Künstlers Joseph Beuys stellt das Zentrum der Sammlung dar. Diese wird in der historischen Schloss- und Gartenanlage bewahrt und präsentiert. angegliedert sind das Joseph Beuys Archiv und die Museumsbibliothek. Sonderausstellungen zu klassischer und zeitgenössischer Kunst und weitere kulturelle Veranstaltungen, z. B. aus den Bereichen Musik, Literatur, Kabarett etc. sowie einalljährliches Kräuterfest und der Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt runden das Programm ab.
Das Museum ist mit vielfältigen Ausstellungen und Veranstaltungen ein kultureller Anziehungspunkt. Durch seine Forschungs-, Ausstellungs- und Vermittlungstätigkeit zum Werk und Wirken von Joseph Beuys manifestiert sich das Museum Schloss Moyland als Beuys-Zentrum in der Öffentlichkeit.
Historische Schloss- und Gartenanlage
Das Ensemble des Museums Schloss Moyland besteht asu historischer Schlossarchitektur und Gartenkunst mit darin integriertem Skulturenpark. Das Schloss wurde erstmals 1307 urkundlich erwähnt. Nach Umbauten im Mittelalter und im Barock geht die heutige Schloss- und Gartenanlage auf das späte 19. Jahrhundert zurück. Der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner gestaltete ab 1854 das Äußere des Schlosses im neugotischen Stil um. Bis 1945 diente es der Familie von Steengracht als ständiger Wohnsitz und war beliebtes Ausflugsziel für Reisende am Niederrhein. Nach Kriegszerstörung und Verfall wurden seit 1987 erst Restaurierungen vorgenommen. Schließlich erfolgte die Wiedererrichtung im neugotischen Stil. Im Mai 1997 wurde das Museum eröffnet.
Die Parkanlage wurde parallel zum Wiederaufbau des Schlosses ebenfalls nach ihrem letzten historisch überlieferten Zustand wiederhergestellt. Heute umfasst der Garten zugleich einen Skulpturenpark und einen Kräutergarten.
Sammlung van der Grinten
Der Sammlungsbestand des Museums Schloss Moyland basiert auf der umfangreichen Kunstsammlung der Brüder Hans (1929-2002) und Franz Joseph (*1933) van der Grinten, einer der wichtigsten, aus privatem Engagement hervorgegangenen Sammlungen in Nordrhein-Westfalen. Wichtige Bereiche der bildenden un dangewandten Kunst sind hierin vertreten. Neben Beispielen internationaler Stömungen der modernen Kunst liegt ein Schwerpunkt auf Werkkomplexen einzelner Künstler, u. a. von André Thomkins, Rudolf Schoofs, Erwin Heerich und James Lee Byars.
Joseph Beuys
Kernbereich des Museums ist das künstlerische Schaffen von Joseph Beuys. Mit ihm waren die Brüder van der Grinten seit den 1950er Jahren eng befreundet. Sie waren die ersten, die Arbeiten von ihm erwarben. Nahezu 6.000 Arbeiten von Joseph Beuys - Zeichnungen, Wasserfarbenblätter, Ölgemälde, plastische Bilder und plastische Arbeiten - befinden sich in der Sammlung des Museums Schloss Moyland. Darüber hinaus erhielten die Sammler von Joseph Beuys auch zahlreiche Archivalien zu dessen Leben, Werk und Wirken, die den Grundstock des Joseph Beuys Archivs innerhalb der Stiftung Museum Schloss Moyland bilden.
Joseph Beuys Archiv
Das Joseph Beuys Archiv ist als internationale Forschungseinrichtung zentraler Bestandteil der Stiftung Museum Schloss Moyland und zugleich Institut an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine umfangreichen Archivbestände und sein wissenschaftlicher Forschungsauftrag konzentrieren sich auf das künstlerische Schaffen von Joseph Beuys und auf dessen Rezeption. Die umfangreichen Bestände des Archivs umfassen eine Bibliothek, Briefe undSchriftdokumente, Fotografien, Presseartikel, Drucksachen und Audio-Visuelle Medien.
Museumsbibliothek
Die Museumsbibliothek beinhaltet mehr als 600.000 MEdien zur bildenden und angewandten Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Spezialbibliothek orientiert sich thematisch an der Bandbreite der Kunstsammlung. Ein weiterer Bereich umfasst die Literatur zur Kunst- und Kulturgeschichte des Niederrheins.
Der Kräutergarten in der Parkanlage von Museum Schloss Moyland ist eine besondere Sehenswürdigkeit. Er beinhaltet mehrere hundert Pflanzenarten und bietet einen Querschnitt durch die Geschichte der Kräuter-, Heil-, Nutz- und Duftpflanzen von der Antike bis heute. Die Basis für diesen Kräutergarten bildet das handgemalte und -geschriebene "Anholter Kräuterbuch", das um 1470 entstanden ist.
Öffnungszeiten
Sommer (1. April - 30. September)
Di. bis Fr. 11:00 - 18:00 Uhr
Sa. und So. 10:00 - 18:00 Uhr
Winter (1. Oktober - 31. März)
Di. bis So. 11:00 - 17:00 Uhr
Eintrittspreise
zu allen Bereichen des Museums
7 € Erwachsene
3 € Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche
mit Ausweis: Schüler, Studenten, Menschen mit Handicap, Sozialhilfeempfänger, Bundesfreiwilligendienst
15 € Familienkarte (2 Erwachsene und Kinder)
6 € Gruppen ab 10 Personen (pro Person)
5,50 € Gruppen ab 50 Personen (pro Person)
1,50 € Schulklassen pro Kind (Begleitperson frei)
60 € Jahreskarte
zum Teilbereich Historische Gartenanlage/Skulpturenpark
2 € pro Person (keine Ermäßigung)
5 € Familienkarte (2 Erwachsene und Kinder)
Diese Preise gelten vorerst bis Dezember 2013.